Ich melde mich hier mal mit einem Beitrag aus dem Bereich Auto zurück. Jahrelang fand ich es immer sehr störend, dass das Bordentertainment Discovery Media / Composition Media des Golf VII bei sehr vielen Musik-Dateien keine Coverbilder anzeigt. Herstellerseitig ist nicht wirklich dokumentiert woran das liegt. Ich habe es jetzt auf eigene Faust herausgefunden:
- Die Coverbilder sind zu groß, mehr als 500px kann das System nicht. Viele Cover von online gekaufter Musik haben aber schon deutlich mehr, bei Amazon z.B. 600x600px.
- Die Cover sind im PNG Format. Viele Programme, die Covers von Amazon und Konsorten beziehen laden die Cover dann in diesem Format herunter und betten Sie in die Dateien ein.
Auf dem PC ist beides kein Problem, aber im Auto läuft eine minimalistische Embedded-Software mit wenig Ressourcen, die damit eben nicht zurecht kommt.
Die Prozedur
Vor Beginn fertigen wir ein Backup an und löschen die ganzen Cache- und Einstellungsdateien unterschiedlicher Betriebssysteme.
- Thumbs.db
- AlbumArtSmall
- AlbumArt
- desktop.ini
- .AppleDouble
Diese belegen nur Platz und bringen auf dem Autoradio nichts.
Bei einer großen Musiksammlung ist es sehr viel Fleißarbeit, die Cover von Hand zu korrigieren. Hat man nur einzelne Ordner, die keine Covers zeigen, kann man das auch mit MP3-Tag-Editoren wie EasyTag (für Linux) machen.
Um die Größe zu ändern kann man in MP3Tag einfach die Daateien markieren und dann mit rechts auf das Cover klicken und „Album-Cover anpassen“. Um das Format zu ändern muss man die Covers aber extrahieren und anschließend wieder einbetten – ein zeitraubener Vorgang.
Um das ganzer zu Beschleunigen habe ich eine Anleitung für ein automatisches Umwandeln vorbereitet. Mangels mächtiger Programme braucht ihr dazu aber sowohl Windows als auch Linux. Eine Live-CD mit installiertem mogrify reicht aber aus.
Update 2020: Unter Windows 10 könnt ihr mittels WSL Linux installieren und damit solche Kommandozeilentools ausführen.
Zuerst lösen wir sämtliche Coverbilder aus den MP3-Tags heraus. Das geht z.B. mit Mp3Tag. Das Programm gibt es leider nur für Windows. Ich habe für Linux nichts ähnlich gutes gefunden, die Chancen stehen aber gut, dass es mit Wine läuft. Man muss in MP3Tag eine** neue Action** zusammen klicken. Die grundlegende Funktionalität ist aber in Mp3tag enthalten. Die Covers speichert man als Folder.jpg im jeweiligen Ordner.
Die Anpassung der Bilder erfolgte bei mir unter Linux, weil sich das viel besser für Batch-Operationen eignet. Zudem steht mit mogrify ein leistungsfähiges Bildverarbeitungs-Tool für das Terminal zur Verfügung.
Man muss nur den USB-Stick oder die SD-Karte in Linux einbinden, im Beispiel wird er unter /media/stick gemounted.
find /media/stick -type d -exec mogrify -format .jpg *.png \;
Durchläuft rekursiv alle Ordner und wandelt die darin gefundenen Bilder in jpg um. Danach löscht man mit
find /media/stick -name *.png -delete
sämtliche PNG-Dateien. Das Verkleinern der Bilder passiert nun mit
find /media/stick -name *.jpg -exec mogrify -resize 500x500 {} \;
Anschließend sollte man die Bilder noch mit MP3tag wieder in die Dateien hineinschreiben. Dazu baut man sich nochmal eine Action. Fertig.
Wer möchte, kann die extrahierte Folder.jpg danach auch wieder löschen.
Bei mir zeigte das Discovery Media danach praktisch überall Coverbilder an. Indem man die Musik in Ordner A-D, E-H, … gruppiert, stößt man nicht mehr an das Unterordner-Limit und findet seine Musik auch schneller.
Update Januar 2018: Ergänzungen und Fehler behoben.